Der Wallfahrtsort Lourdes geht auf eine Einladung des Himmels zurück, die von der Kirche als glaubwürdig anerkannt worden ist. Im Jahr 1858 bezeugte die damals vierzehnjährige Bernadette Soubirous Erscheinungen der Gottesmutter und von ihr empfangene Botschaften:
o „Ich wünsche, viele Menschen hier zu sehen.“
o „Ich will an diesem Ort eine Kapelle errichtet haben.“
o „Ich will, dass man in Prozessionen hierherzieht.“
Als Zeichen der Glaubwürdigkeit hat Bernadette auf Geheiß Mariens mit ihren Händen eine Quelle ausgegraben, die es vorher nicht gegeben hat, und die bis heute weiterströmt. In deren klarem Wasser sind medizinisch unerklärbare Heilungen geschehen, gleichsam als Sinnbild der in Lourdes fortströmenden Gnaden.
Millionen Menschen sind bereits nach Lourdes gepilgert, zu Fuß, mit der Bahn, mit Autos und Autobussen oder im Flugzeug. Nicht die Stadt in den Pyrenäen ist dabei das eigentliche Ziel, sondern Maria, die dort erschienen ist und die uns hinführen will zu Gott, der letztlich das Ziel unseres Lebens ist.
Wer nur auf Äußerlichkeiten schaut, wird in Lourdes bloß eine Hotelstadt für Zehntausende sehen oder einen riesigen Devotionalienladen, in dem die erstaunlichsten Souvenirs angeboten werden.
Wer aber das Wesentliche von Lourdes finden will, wird an all dem vorübergehen und sich bei gemeinsamen Gottesdiensten oder in stillem, persönlichem Gebet für Gottes Gaben öffnen in der Bereitschaft zur Umkehr des Herzens, zu der Maria in Lourdes aufruft: „Buße! Buße! Buße!“
Und das Zeugnis einer echten Liebe von Mensch zu Mensch, dem man in Lourdes im Miteinander von Gesunden und Kranken auf Schritt und Tritt begegnet, wird sich in seinem weiteren Leben auswirken.