Eine Wallfahrt ist etwas anderes als eine Urlaubsreise oder eine Besichtigungsfahrt. Eine Wallfahrt will uns aus dem Gewohnten und Alltäglichen herausführen, damit wir uns mit größerer Aufmerksamkeit Gott zuwenden können. Schon jeder Kirchgang am Sonntag bedeutet eine solche betonte Hinwendung zu Gott.
Seit frühester Zeit zogen Christen aber auch zu oft sehr entfernten Stätten, die ihnen besonders heilig waren, um dort Gottes Nähe und Hilfe zu erfahren. Das Heilige Land als die Wirkungsstätte Jesu, die Apostelgräber und Rom als das Zentrum der Kirche, Orte der Marienerscheinungen und Stätten besonderer Gebetserhörungen sind seit jeher bevorzugte Wallfahrtsziele.
Jesus hat uns das Kommen zu heiligen Stätten vorgelebt. Schon als Zwölfjähriger zog er der Gepflogenheit seines Volkes gemäß mit seinen Eltern hinauf nach Jerusalem, eine Wegstrecke von drei Tagen. Mit seinen Jüngern war er später Jahr für Jahr im Tempel von Jerusalem. Gott selbst hat dieses Pilgern im Gesetz des Alten Bundes angeordnet. Nicht der Tempel war dabei im Grunde das Ziel, sondern Gott, der Herr.
Gott näher zu kommen ist das eigentliche Ziel jeder Wallfahrt.